Die Zunge ist ein wahres Multitalent und spielt eine zentrale Rolle bei der Atmung, beim Kauen und beim Schlucken. Doch wenn sie in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt ist, wie es bei einem zu kurzen Zungenband der Fall sein kann, können wichtige Funktionen beeinträchtigt sein – und das in jedem Lebensalter!
Die Aufgaben der Zunge
Eine gut funktionierende Zunge ist essenziell für:
- Atmung: Sie unterstützt die Nasenatmung und hält die Atemwege frei.
- Kauen: Sie bewegt die Nahrung im Mund und bereitet sie optimal für den Schluckvorgang vor.
- Schlucken: Sie sorgt dafür, dass die Nahrung in den Rachenraum transportiert wird, und ermöglicht einen physiologischen Schluckvorgang.
- Schädel- und Kieferwachstum: Eine aktive Zungenbewegung unterstützt die Entwicklung des Kiefers und des Gesichtsschädels. Sie hilft, den Kiefer in die richtige Position zu bringen und fördert das harmonische Wachstum der Kieferknochen. Eine eingeschränkte Zungenmobilität kann zu einer schmalen Oberkieferarchitektur und zu Fehlstellungen führen.
- Ausformung der Nasennebenhöhlen: Die Zunge spielt eine Rolle in der Entstehung der Nasennebenhöhlen, da sie beim Sprechen und Atmen den Luftstrom durch die Atemwege reguliert und dabei die umliegenden Strukturen formt.
- Belüftung des Mittelohres: Eine gut positionierte Zunge unterstützt die ordnungsgemäße Belüftung des Mittelohrs durch die Öffnung der Eustachischen Röhre, was zu einem ausgewogenen Druck im Ohr beiträgt. Bei Zungenproblemen kann dies das Risiko von Ohrenerkrankungen erhöhen.
Was passiert, wenn die Zunge eingeschränkt ist?
Ein zu kurzes Zungenband (Ankyloglossie) kann vielfältige Symptome verursachen – je nach Alter der Betroffenen:
Bei Säuglingen
Ein verkürztes Zungenband zeigt sich oft schon früh:
- Schwierigkeiten beim Stillen (schwaches Saugen, schmerzhaftes Stillen für die Mutter)
- Frühes Abstillen aufgrund von Frustration bei Mutter und Kind
- Milchstau oder Mastitis bei der Mutter
- Geringe Gewichtszunahme des Babys
- Vermehrtes Aufstoßen, Blähungen oder Koliken aufgrund von Luftschlucken
Folge: Ein zu kurzes Zungenband kann die Mutter-Kind-Bindung belasten und die gesunde Entwicklung des Babys beeinträchtigen.
Bei Kindern
Im Kindesalter können sich die Folgen eines eingeschränkten Zungenbandes auf die Mund- und Kieferentwicklung sowie die allgemeine Gesundheit auswirken:
- Mundatmung: Häufige Mundatmung kann zu trockenen Schleimhäuten, Infektanfälligkeit und häufigen Mittelohrentzündungen führen.
- Erhöhtes Kariesrisiko: Mundatmung lässt die Zähne schneller austrocknen, wodurch der Speichel seine schützende Wirkung verliert und das Risiko für Karies steigt.
- Kieferentwicklung: Eine unzureichende Zungenfunktion kann zu Zahnfehlstellungen oder einer asymmetrischen Kieferentwicklung führen.
- Sprachprobleme: Eine eingeschränkte Zunge kann die korrekte Artikulation von Lauten wie „L“, „R“ oder „S“ erschweren.
- Schwieriges Essen: Manche Kinder kauen nur einseitig oder meiden feste Nahrung.
- Schlafstörungen: Ein verkürztes Zungenband verhindert die Zungenruhelage am Gaumen, was die Nasenatmung erschwert und zur Mundatmung führt. Dies kann zu Schlafstörungen, verminderter Sauerstoffsättigung und schlechter Schlafqualität führen, was wiederum die Konzentration und kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann.
Folge: Langfristig können diese Probleme die körperliche und soziale Entwicklung beeinflussen.
Bei Erwachsenen
Auch im Erwachsenenalter kann ein zu kurzes Zungenband erhebliche Beschwerden verursachen:
- Haltungsprobleme und Verspannungen: Eine eingeschränkte Zungenfunktion wirkt sich auf die gesamte Körperhaltung aus, da Zunge und Nackenmuskulatur eng zusammenarbeiten.
- Schmerzen: Häufig treten Kieferschmerzen, Verspannungen im Nacken und Schultern oder Kopfschmerzen auf.
- Schlafprobleme: Schnarchen oder Schlafapnoe sind ebenfalls häufige Folgen.
- Eingeschränkte Lebensqualität: Unklare Aussprache, Schwierigkeiten beim Schlucken oder Kauen können den Alltag belasten.
Folge: Viele Erwachsene leiden unbewusst jahrelang unter den Auswirkungen eines zu kurzen Zungenbandes, ohne die Ursache zu kennen.
Ganzheitliche Lösung: Zungenband-Trennung
Die Behandlung eines zu kurzen Zungenbandes kann in jedem Alter helfen, die Funktion der Zunge zu verbessern. Eine einfache, minimalinvasive Frenotomie bringt oft erstaunliche Ergebnisse:
- Babys können leichter und schmerzfrei gestillt werden.
- Kinder profitieren von einer besseren Mund- und Kieferentwicklung, einer normalen Sprachentwicklung und einer Senkung des Kariesrisikos.
- Erwachsene erleben oft eine deutliche Linderung von Verspannungen, Schlafproblemen und Schmerzen.
Moderne Lasertechnik kombiniert mit interdisziplinärer, ganzheitlicher Behandlung
Die Behandlung eines zu kurzen Zungenbandes geht weit über den Eingriff selbst hinaus. Um die Funktion der Zunge vollständig wiederherzustellen, setzen wir auf modernste Lasertechnik in Kombination mit einer interdisziplinären und ganzheitlichen Vor- und Nachsorge.
Präzise Lasertechnik – Ihre Vorteile
Mit unserem hochmodernen Diodenlaser profitieren Sie von zahlreichen Vorteilen:
- Sichere und präzise Behandlung: Ermöglicht eine exakte und schonende Trennung des Zungenbandes.
- Minimalste Nebenwirkungen: Schwellungen, Schmerzen und funktionelle Einschränkungen werden deutlich reduziert.
- Blutungsarmer Eingriff: Die Laserbehandlung erfolgt nahezu ohne Blutung.
- Beschleunigte Heilung: Der Laser regt die Zellregeneration an, minimiert Entzündungen und fördert eine schnellere Heilung.
- Effizienz: Der Eingriff erfolgt in Lokalbetäubung und ohne Vollnarkose. Säuglinge können nach der Trennung direkt gestillt werden.
Ganzheitliche Nachsorge – interdisziplinär und individuell
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, arbeiten wir eng mit spezialisierten Fachpersonen zusammen:
- Stillberaterinnen, Laktationsberaterinnen und Hebammen unterstützen Eltern und Babys bei der Verbesserung des Stillens.
- Logopäden übernehmen die myofunktionelle Therapie sowie Sprach- und Schlucktherapie, um fehlerhafte Muster zu korrigieren.
- Physiotherapeuten und Osteopathen behandeln Verspannungen und strukturelle Anpassungen, die durch das verkürzte Zungenband entstanden sind.
- Myofunktionelle Behandlung kann in unserer Praxis für Kinder und Erwachsenen als Vor- oder Nachbehandlung und zur Unterstützung des physiologischen Kauens, Schlucken und Atmen stattfinden.
Dieses interdisziplinäre Vorgehen stellt sicher, dass Sie oder Ihr Kind die bestmögliche Unterstützung erhalten – abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse.
Hinweis zur Kostenübernahme
Die funktionelle Untersuchung, Beratung und Trennen eines Zungenbandes mittels Laser ist eine Privatleistung und wird nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.